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Insbesondere große Hitze macht dem Körper zu schaffen. So können sich schon ab einer Temperatur von 26 Grad Celsius Probleme einstellen: Gefäße erweitern sich, um die Wärme besser abzuleiten. Allerdings tut sich der Organismus dadurch schwer, den Blutdruck aufrechtzuerhalten: Im Verhältnis steht nun weniger Blut zur Verfügung, sodass nicht selten Kreislaufprobleme folgen.
Ein gutes Temperatur-Management ist daher essenziell für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Nur, wenn sprichwörtlich gutes Klima herrscht, lassen sich Produktivität und gute Ergebnisse gewährleisten.
Diverse Regelungen zum Arbeitsschutz thematisieren auch die Temperaturen am Arbeitsplatz. Dabei gibt es strikte gesetzliche Vorgaben – sowohl zur Höchst- als auch zur Mindesttemperatur im Büro. So besagt die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) zur Temperatur im Büro, dass Arbeitgeber ab 26 Grad Lufttemperatur angehalten sind, Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu senken.
Die ASR Technische Regeln für Arbeitsstätten (ASR) bestätigen und konkretisieren das. Die Verordnung ASR A3.5 zur Raumtemperatur besagt unter anderem Folgendes:
Der Arbeitgeber hat bereits beim Einrichten der Arbeitsstätte darauf zu achten, dass die baulichen Voraussetzungen an den sommerlichen Wärmeschutz nach den anerkannten Regeln der Technik (nach geltendem Baurecht) gegeben sind. […] Eine gesundheitlich zuträgliche Raumtemperatur liegt vor, wenn die Wärmebilanz (Wärmezufuhr, Wärmeerzeugung und Wärmeabgabe) des menschlichen Körpers ausgeglichen ist.
Dieser Ausgleich liegt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen bei Temperaturen um die 23 Grad Celsius. Die optimale Raumtemperatur im Büro bzw. in Arbeitsräumen, in denen körperlich leichte Tätigkeiten ausgeführt werden, beträgt zwischen 20 und 25 Grad. Problematisch wird es, wenn das Thermometer auf 30 Grad und darüber klettert. In der Arbeitsstättenverordnung zur Temperatur im Büro heißt es dazu:
„Sobald die Raumtemperatur 30 °C übersteigt, muss der Arbeitgeber geeignete Maßnahmen ergreifen, um Hitzeschäden vorzubeugen. Bei mehr als 35 °C darf der Raum ohne geeignete Maßnahmen nicht mehr als Arbeitsraum verwendet werden.“
Doch was zählt zu geeigneten Maßnahmen? In der Regel liegt das im Ermessen des Arbeitgebers. Oft reichen die Vorkehrungen von kostenlosem kaltem Wasser bis hin zu Ventilatoren oder mobilen Klimageräten, falls keine Klimaanlage im Gebäude verbaut ist.
Dabei ist zu beachten: Die Energiesparverordnung, 2020 als Gebäudeenergiegesetz neu aufgelegt, enthält auch Grenzwerte zum Energieverbrauch. Da insbesondere die Kühlung von Gebäuden einen hohen Energieaufwand hat, sollte der Einsatz von Klimageräten zumindest mit anderen Maßnahmen kombiniert werden.
Arbeitgeber sind in einer besonderen Pflicht, wenn es um das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter geht. So auch bei der Temperatur in Arbeitsräumen. Um die gesetzlichen Vorschriften zur maximalen Temperatur im Büro einzuhalten, gibt es öffentliche Empfehlungen in der ASR A3.5. Durch ein paar weitere einfache Maßnahmen lassen sich diese optimal ergänzen.
Um die Raumtemperatur im Büro auf einem erträglichen Maß zu halten, empfiehlt der Ausschuss für Arbeitsschutz in der entsprechenden Regelung ASR A3.5 eine Auswahl beispielhafter Maßnahmen:
Als besonders effektiv hat es sich dabei erwiesen, die kühlen Abend- und Morgenstunden zur ausgiebigen Lüftung zu nutzen – oder, wenn möglich, über Nacht alle Fenster gekippt zu halten.
Statt Jalousien empfehlen sich außerdem effektive Hitzeschutzfolien mit Spiegeleffekt. Diese werden außen am Fenster angebracht und reflektieren die Sonneneinstrahlung, ohne den Großteil der Hitze überhaupt durchs Fenster zu lassen. Dennoch kommt das Tageslicht durch die Scheibe, sodass sich wiederum der ersatzweise Einsatz von künstlichem Licht reduziert.
Für eine angenehme Temperatur im Büro lässt sich noch mehr tun. Um das Wohlbefinden und die Produktivität von Beschäftigten auch bei Hitze zu unterstützen, empfehlen sich diese leicht umsetzbaren Maßnahmen:
Abgesehen von diesen Empfehlungen sind Arbeitnehmer auch selbst in der Lage, sich mit ein paar Tipps die Büroarbeit bei Höchsttemperaturen möglichst angenehm zu machen. Vorgesetzte und Führungspersonen können Tipps geben und zum Beispiel kleine Pausen für deren Umsetzung gewähren.
Von leichten Speisen und Abkühlung zwischendurch bis hin zu einem angepassten Outfit und kleinen Wärmespar-Kniffen: Diese Maßnahmen lassen sich gut direkt am Arbeitsplatz umsetzen:
Eine kurze Abkühlung entsteht durch lauwarmes Wasser, das kurzfristig über die Unterarme läuft. Eine weitere Möglichkeit, um die Körpertemperatur zu regulieren, sind lauwarme Wadenwickel. Dabei sollte im Vorfeld geklärt sein, dass sich die Wadenwickel unauffällig unter dem Schreibtisch anlegen lassen. Je nach Arbeitsplatz kann sich das schwierig gestalten.
Übrigens: Das Wasser sollte höchstens kühl, niemals kalt sein, da sich sonst nach der Abkühlung der gegenteilige Effekt einstellt und der Körper noch mehr schwitzt. Auch ein kaltes Handtuch im Nacken ist weniger zu empfehlen, da sich dadurch schnell Verspannungen einstellen.
Insbesondere an stressigen Tagen ist es wichtig, zwischen Terminen kurz durchzuatmen. Das gilt vor allem, wenn die Hitze den Körper zusätzlich belastet.
Hilfreich sind daher kurze Pausen zwischendurch, um zum Beispiel einen kühleren Ort aufzusuchen und bewusst durchzuatmen. Auch ein kurzer Gang zum Kühlschrank mitsamt einem leichten, gesunden Snack sind erlaubt: Frisches Obst und leicht gekühlte Getränke verschaffen wortwörtlich einen kühlen Kopf.
Auch hier gilt aber: Die Getränke sollten nicht zu kalt sein.
Lange Mittagspause mit deftiger Mahlzeit? Nach einem anstrengenden Vormittag meldet sich oft der Hunger auf reichhaltiges Essen. Davon ist aber bei großer Hitze abzuraten: Die schwere Mahlzeit bürdet dem Körper nur noch mehr Arbeit auf.
Besser ist es, über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Perfekt sind dafür leichte, kalte Speisen – wie Melone mit Schinken oder ein Salat mit Käse oder Hähnchenstreifen. Dies versorgt den Körper mit Eiweiß, belastet den Kreislauf aber weniger.
So wünschenswert mehr Bewegung ist: An den heißesten Tagen muss es nicht unbedingt das Fahrrad für den Arbeitsweg sein. Das mag in den Morgenstunden noch angenehm kühl ausfallen, doch der Rückweg von der Arbeit kann zur reinen Qual in der Hitze werden. Genauso sind lange Spaziergänge in den hitzeintensivsten Stunden eher kontraproduktiv.
Wer Gleitzeit hat, kann – sofern es in den persönlichen und familiären Alltag passt – die Arbeitszeiten anpassen. So denkt es sich in den kühlen Morgenstunden besser, während am Mittag vielleicht eine längere Pause drin ist. In den südeuropäischen Ländern ist die Siesta zwischen 14 und 17 Uhr, wenn die Wärme am meisten spürbar ist, immerhin fester Bestandteil des Arbeitstages.
Übrigens: Im Internet kursieren zahlreiche Tipps dazu, wie sich die Raumtemperatur durch Ventilator mit nassen Handtüchern oder mit Eis gefüllten Plastikflaschen angeblich herunterkühlen lässt. Davon ist aus mehreren Gründen eher abzuraten: Zum einen schadet das zusätzliche Gewicht dem Motor des Ventilators. Zweitens lässt sich womöglich die Raumtemperatur senken, allerdings steigt zugleich die Luftfeuchtigkeit – was die gefühlte Temperatur wiederum erhöht.
Perfekt sind Speisen und Getränke, die Nährstoffe und Flüssigkeit vereinen. Ideal ist für die leichte Mittagspause eine Gazpacho (kalte Tomatensuppe), die sich anhand kreativer Rezepte beliebig variieren lässt. Und für die Kaffeepause: Wie wäre es, einmal Cold Brew auszuprobieren? Das spart Wärme, Energie und sorgt zugleich für ein ganz neues Geschmackserlebnis.
Sobald die Temperatur im Büro über 26 Grad Celsius erreicht, sind Arbeitgeber angehalten, zu handeln. Über 30 Grad greift der Arbeitsschutz: Der Temperatur im Büro müssen dann konkrete Maßnahmen entgegengesetzt werden. Ab 35 Grad darf der Raum nicht mehr als Arbeitsraum genutzt werden, ohne dass Maßnahmen getroffen werden.
Wenn es am Arbeitsplatz zu heiß wird und keine Klimaanlage vorhanden ist, können Arbeitgeber zum Beispiel Ventilatoren bereitstellen. In repräsentativen Bereichen hilft zusätzlich eine Lockerung des Dresscodes. Auch kühles Wasser und kleine Pausen helfen der Produktivität. Besonders effektiv: Über Nacht die Büroräume lüften und Fenster mit Spiegelfolie ausstatten.
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