New Work zwischen Bürogestaltung und sozialem Wandel

Die Zukunft der Arbeit – und die Arbeit der Zukunft: New Work ist alles andere als ein vereinzelter Trend. Inzwischen hat sich nahezu jedes Unternehmen schon einmal mit dem Begriff auseinandergesetzt – spätestens, seit die Corona-Pandemie Homeoffice und flexible Arbeitsmodelle gezwungenermaßen einführte. Doch welche Anforderungen stellt New Work an Unternehmen und Arbeitswelten?

New Work: Mehr als moderne Büros und schicke Einrichtung

Kickertisch und Feel-Good-Manager: Zwei Begriffe, die im Kontext von New Work am Arbeitsplatz oft genannt werden. Doch es geht bei New Work um viel mehr: Im Grunde fordert der Begriff auf jeder Ebene ein Umdenken. Das betrifft:

  • Die Führung: Moderne Führung lässt Raum für gemeinsame Entscheidungen
  • Hierarchien und Strukturen im Unternehmen: Verantwortung wird nach Fähigkeiten vergeben, nicht nach Position
  • Die Verantwortung einzelner Mitarbeiter: mehr Selbstverantwortung und -organisation am Arbeitsplatz
  • Selbstbestimmte Organisation zwischen Homeoffice und Anwesenheit im Büro, eventuell Desk-Sharing
  • Raumkonzepte, die New Work möglich machen und moderne Arten der Zusammenarbeit fördern

 

So kann in Unternehmen, die das New Work-Konzept umsetzen, im besten Fall eine flexible und bedürfnisorientierte Unternehmenskultur entstehen, die Performance und Wohlbefinden der Mitarbeiterschaft gleichermaßen fördert.

New Work im Büro beginnt bei der Führung

Soll New Work als Konzept eingeführt werden, lohnt es sich, schon den Prozess so zu gestalten, wie die Organisation des Unternehmens sich entwickeln soll. Wer als Führungskraft New Work etablieren möchte, sollte daher davon absehen, neue Methoden oder Bürokonzepte „von außen“ einzuführen – à la „so machen wir das jetzt“. 

Vielmehr hilft es, schon hier die Mitarbeitenden mitzunehmen, indem eine offene Kommunikation gefördert und alle Bedürfnisse angehört werden. Hilfreich ist dabei vor allem, einen angstfreien Austausch am Arbeitsplatz zu ermöglichen.

Doch wie kann das vonstattengehen? Klar sollte von Anfang an sein: Das Ganze ist ein gemeinsamer Lernprozess, der auf allen Seiten zu Unsicherheiten führen kann. Führungspersonen sollten das aufgreifen und eigene Bedenken offen kommunizieren. Auch Diversität in der Belegschaft und eine positive Fehlerkultur helfen: Durch Ersteres fühlen sich auch Mitarbeitende aufgefangen, die selbst nicht in Normen passen – und es kann so ein Gefühl von Zugehörigkeit entstehen. Eine Führung, die es außerdem erlaubt, „überlebbare Fehler“ (nach Keynote Speaker Philip Keil) zu machen, profitiert langfristig von Arbeitnehmenden, die sich mehr zutrauen und bereit sind, auch mehr Verantwortung zu übernehmen.

Mitarbeitende in die Verantwortung nehmen

Der Impuls zu New Work kann dabei nicht allein von der Führung getragen werden: Wenn die Mitarbeiterschaft sich dagegen stellt und auf traditionelle Strukturen im Büro pocht, kann das zu einer großen Herausforderung für Führungskräfte werden.

Daher lohnt es sich, schon vor der Einführung konkreter Methoden und Konzepte auf eine zielführende Kommunikation zu setzen. Meetings und Besprechungen können zum Beispiel Diskussions- und Fragerunden zum Thema beinhalten. So lässt sich das Interesse an New Work im Team schüren – und offene Fragen klären.

WICHTIG

Das Team sollte zum Zeitpunkt der Einführung eines New-Work-Konzepts über dessen Bedeutung und damit einhergehende Veränderungen aufgeklärt sein – und auch bereit sein, Verantwortung zu übernehmen und die Flexibilität am Arbeitsplatz anzunehmen. Das liegt zum Teil bei jeder Person selbst, doch hilft beispielsweise ein intensiver Austausch in Einzelgesprächen, Unsicherheiten zu nehmen oder in eine positive Sichtweise zu überführen. Das beinhaltet, dass Mitarbeitende sich trauen – aber auch, dass die Führung für Fehler einstehen kann.

New Work – und in der Krise?

Es herrscht oft ein Missverständnis vor: New Work heißt nicht, dass es keine Hierarchien gibt und alle Angestellten tun, wonach ihnen der Sinn steht. Gerade daran scheitert New Work aber oft, denn es bleibt die Frage im Raum stehen: Wer ist im Zweifel verantwortlich?

Für Führungspersonen ist das ein schmaler Grat, auf dem es zu wandeln gilt: zugleich Verantwortung abzugeben und anzunehmen. Im Kleinen sollen Mitarbeitende freiere Hand haben. Steht aber eine Krise ins Haus, wünschen sich viele Arbeitnehmer wiederum jemanden, der selbstbewusst einen Ausweg zeigt. Auf Führende wird in solchen Situationen sogar oft eine Art Vorbildfunktion projiziert.

Nun müssen sich New Work und eine starke Führung nicht ausschließen: Je nach Situation kann ein Unternehmen durchaus zwischen verschiedenen Führungsmodi wechseln. Denn auch Flexibilität in dieser Hinsicht macht New Work aus. Geht es dem Unternehmen wirtschaftlich gut, so sind flachere Hierarchien, agiles Arbeiten und eine offene Unternehmenskultur einfacher umzusetzen – wohingegen die Führung in der Krise durchaus das Steuer ergreifen kann.

New Work: Durch Bürogestaltung zur positiven Arbeitsatmosphäre

Mit New Work werden sehr viele Begriffe in Verbindung gebracht, die eher auf zwischenmenschliche und organisatorische Fähigkeiten abzielen. Dazu zählen:

  • Offene Kommunikation
  • Positive Fehlerkultur
  • Übernahme von Verantwortung
  • Flexible Arbeitsweisen

 

Unterschätzt wird dabei oft, wie viel der physische Raum und die konkrete Arbeitsumgebung moderne Arbeitsweisen unterstützen und den Wandel fördern kann. Ob es um Bürokonzepte geht, die die soziale Begegnung fördern, Desk Sharing sinnvoll umzusetzen oder einen Ausgleich zwischen offenen Zonen und Rückzugsorten zu schaffen: Experten für Büroplanung entwickeln gemeinsam mit der betreffenden Organisation ein Konzept, das auf die individuellen Vorstellungen von New Work angepasst ist.

Arbeit flexibel gestalten (lassen) – New Work im Büro sinnvoll umsetzen

Homeoffice und Desk-Sharing sind zentrale Elemente von New Work und agilem Arbeiten. Das erfordert eine neue Sicht auf die Arbeitsumgebung. Und zwar nicht nur im Sinne von flexiblen, einfach zu handhabenden und zugleich ergonomischen Büromöbeln – auch dahingehend, das Büro der Zukunft als sozialen Ort zu gestalten. In Zeiten, in denen mindestens ein Teil des Teams vorwiegend im Homeoffice arbeitet, braucht es Bürokonzepte, die Begegnung fördern. Zugleich benötigen Mitarbeiter, die zu Hause keinen ruhigen Arbeitsort haben, Rückzugsorte für konzentrierte Arbeitsphasen. 

Allen Bedürfnissen entgegenzukommen, kann ein echter Spagat sein – Brücken bauen und Kreativität ist seitens der Führung gefragt. Ein detailliertes Workplace Consulting hilft, allen Veränderungen und Anforderungen gerecht zu werden, die mit New Work einhergehen.

Bürogestaltung für New Work: gutes Arbeiten in ästhetischen Büroräumen

Lassen sich die bestehenden Räume im Sinne von New Work umgestalten? Oder ist ein Umbau vonnöten? Diese Fragen treiben womöglich viele Unternehmen um, die die Arbeitsumgebung den Anforderungen der neuen Arbeitswelt öffnen wollen. 

Dabei können oft schon geringfügige Änderungen bedeutende Effekte nach sich ziehen. So hilft es unter Umständen schon, Gruppenbüros neu zu sortieren und die Wände mit frischen Farben auszustatten. Denn Farben können ungemeinen Einfluss auf Emotionen haben. Daher sei wiederum geraten, die Farbwahl nicht zu kräftig ausfallen zu lassen – gestrichene Wände sollen positive Emotionen und die Kreativität unterschwellig fördern. Auch neue funktionale Büromöbel aus ansprechenden Materialien können ein ganz neues Feeling am New Work Arbeitsplatz entstehen lassen.

Manche Unternehmen denken im Zuge von zunehmender Digitalisierung und Homeoffice über ein verkleinertes Büro nach. In diesem Fall lassen sich architektonische Ansätze umfangreicher umsetzen.

Arbeit flexibel gestalten (lassen) – New Work im Büro sinnvoll umsetzen

Homeoffice und Desk-Sharing sind zentrale Elemente von New Work und agilem Arbeiten. Das erfordert eine neue Sicht auf die Arbeitsumgebung. Und zwar nicht nur im Sinne von flexiblen, einfach zu handhabenden und zugleich ergonomischen Büromöbeln – auch dahingehend, das Büro der Zukunft als sozialen Ort zu gestalten. In Zeiten, in denen mindestens ein Teil des Teams vorwiegend im Homeoffice arbeitet, braucht es Bürokonzepte, die Begegnung fördern. Zugleich benötigen Mitarbeiter, die zu Hause keinen ruhigen Arbeitsort haben, Rückzugsorte für konzentrierte Arbeitsphasen. 

Allen Bedürfnissen entgegenzukommen, kann ein echter Spagat sein – Brücken bauen und Kreativität ist seitens der Führung gefragt. Ein detailliertes Workplace Consulting hilft, allen Veränderungen und Anforderungen gerecht zu werden, die mit New Work einhergehen.

Und was ist mit dem Kickertisch? New Work und kreative Bürokonzepte

So klischeehaft die Sache mit dem Kickertisch klingt: Natürlich ersetzt er keine flexiblen Arbeitsmodelle und macht keine starren Hierarchien voll tradierter Rollenbilder wett. Doch ist ihm durchaus Positives abzugewinnen: Gemeinsam kickern fördert das Teambuilding und aktive Pausen – dies wiederum ist vorteilhaft für den Zusammenhalt und die Gesundheit. Auch die Kreativität profitiert bei solchen kommunikativen und aktiven Tätigkeiten.

Unternehmen, die ihre Mitarbeiter trotz aller gewünschten Flexibilität gern öfter im Büro sehen, können durch Gimmicks wie einen Kickertisch, Gratis-Eis oder eine Spielkonsole zudem Anreize für gemeinsame Bürotage schaffen. Ein anstehendes Kickerturnier? Lässt sich wahrscheinlich kein Mitarbeiter gern entgehen.

Dennoch gilt: Solche Angebote sollten eine Anregung bleiben – und keinen versteckten Zwang entstehen lassen. Denn dann fällt die Selbstverantwortung als wichtiger Teil von New Work hinunter. Eine positive Unternehmenskultur im Sinne von New Work gründet sich vielmehr auf eine Kommunikation auf Augenhöhe und eine gute Arbeitsatmosphäre insgesamt.

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